Vom rein musikalischen Standpunkt aus gesehen hat die Musik Kushal Das’ einen sehr eigenständigen Klang, obwohl er im Stil von Ravi Shankar spielt. Das liegt hauptsächlich an der variablen Stimmung der drei Resonanzsaiten, abhängig von dem jeweiligen Raga, den er spielt. Viele Musiker stimmen ihr Instrument so, dass der Klang fast hart und scharfkantig erklingt, andere Spieler bevorzugen eine Stimmung, dass die Töne weich und samtartig erklingen. Kushal Das bevorzugt einen Mittelweg, einen idealen Kompromiss zwischen Weichheit und definierter Stimmung, zwischen kraftvoll gespielten Saiten und mitschwingenden Bordunsaiten. Seine Art der Improvisation und Entwicklung eines Raga, die Freiheit der Inspiration gepaart mit einer bestimmten Art der Phrasierung, die präzise Entwicklung des Alap, das Gefühl für die Gesamtkomposition, die feine Balance zwischen verschiedenen Proportionen und der Einsatz bestimmter rhythmischer Figuren, um den Vortrag zu dynamisieren – das alles sind Komponenten, getragen von und verbunden mit den beiden großen zeitgenössischen Sitar-Schulen, dem Vilayat Khan Stil und Maihar Stil.
Kushal Das wurde 1959 in Kalkutta geboren und begann bereits im Alter von 5 Jahren mit dem Sitar-Unterricht. Sein Großvater, Bismal C. Das, war ein bekannter Esraj Spieler, sein Vater Sri Sailen Das erlernte das SitarSpiel zusammen mit Pandit Lakshman und Pandit Ravi Shankar. Ein weiteres Familienmitglied, sein Onkel Sri Santany Das, war ebenfalls ein bekannter Sitar-Spieler und Schüler von Ustad Ali Akbar Khan. Nachdem Kushal Das zunächst durch seinen Vater und seinen Onkel unterrichtet worden war, setzte er seine Ausbildung bei Professor Sanjoy Banerjee und Sri Ajoy Sinha Roy fort. Da sich Kushal Das jedoch nicht nur ausschließlich der Instrumentalmusik widmen wollte, studierte er zusätzlich Gesang – der zu einem wesentlichen Faktor zur stilistischen Ausprägung seines Instrumental-Spiels geworden ist. Der Unterricht bei so verschiedenen Lehrern war seinerzeit noch sehr ungewöhnlich; Kushal Das erklärt das mit seinem
Wunsch, „einzigartig" zu sein. Er bewundert viele Musiker, besonders Ustad Amir Khan und den weltberühmten Sitar-Spieler Nikhil Banerjee. Aufgrund dieser verschiedenartigen Quellen seiner Ausbildung demonstriert Kushal Das eine Darbietung der Musikform und Interpretation des Raga, die tatsächlich einmalig ist. Er hat die höchsten Ehrungen indischer Musikkritiker erhalten und spielt bei allen wichtigen indischen Musikfestivals.
Florian Schiertz, 1973 in einer Singener Künstlerfamilie geboren, beginnt mit 7 Jahren Klavier und mit 14 Schlagzeug zu spielen. 1988 begeistert er
sich durch Trilok Gurtu für die Tabla. Zunächst aktiv in verschiedenen Musikrichtungen, ist er besonders von Bela Bartok und Ali Akbar Khan angetan. Mit 21 Jahren entscheidet Florian, sich auf die Tabla zu spezialisieren und nahm zunächst Unterricht in Freiburg. Später wird er bei seinen Lehrern
Udai Mazumdar und später bei Sumantra Guha – selbst ein Schüler des großen Jnan Prakash Ghosh – nach der traditionellen Guru-Shisha-Parampara
Methode unterrichtet und lebt zeitweise in Basel, Delhi und Kalkutta. 1996 beginnt er außerdem an der Musikhochschule in Rotterdam nordindische Klassische Musik mit Hauptfach Tabla zu studieren. Ein Lehrerabschluss und ein DAAD-Stipendium folgen. Im Jahr 2003 schließt Florian das Aufbaustudium mit Auszeichnung ab. Florian Schiertz ist seither freischaffender Musiker und gibt klassische Konzerte in Indien und Europa – sowohl als Solist als auch als Begleiter von namhaften Musikern. Er musiziert ebenso mit lateinamerikanischen Musikern wie auch mit indonesischen Gamelan, er spielt Jazz und traditionelle klassische Musik.
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und Abendkasse